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Foto: Heidi Scherm Fotografie

Lupus erythematodes

Hier finden Sie Informationen zu Krankheitsbild, Diagnose, Therapie und Forschung an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie der Charité in Berlin am Campus Mitte

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Lupus erythmatodes

Lupus (lat.) = Wolf; Erythem (griech.) = Hautrötung

Krankheitsbild

Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine schubweise verlaufende, systemische Autoimmunerkrankung von der bevorzugt junge Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren betroffen sind. Es gibt eine familiäre Häufung. Die Erkrankung ist relativ selten. In Deutschland leben ungefähr 20,000 Patienten.

Das klinische Erscheinungsbild der Erkrankung ist sehr vielgestaltig. Die Erkrankung kann entweder akut oder schleichend einsetzen. Einfache Verlaufsformen sind gekennzeichnet durch Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit und Fieber. Häufig kommt es auch zu Hautveränderungen die der Erkrankung den Namen gaben, mit Rötung im Gesicht (Schmetterlingserythem) oder ein Abblassen der Finger bei Kälte (Raynaud-Syndrom). Zusätzlich können diffuser Haarausfall oder Schmerzen und Schwellungen in einzelnen Gelenkregionen (Arthritis) auftreten. Nicht selten sind aber auch innere Organsysteme betroffen mit chronischen Entzündungsreaktionen in Nieren (Glomerulonephritis), Rippen- und Lungenfell (Pleuritis), Gefäßen (Vaskulitis) oder im zentralen Nervensystem.

Diagnose

Aufgrund der vielgestaltigen Krankheitsanzeichen und Überlappungsformen zu anderen Kollagenosen dauert es oft sehr lange bis die Erkrankung festgestellt wird. Die Diagnose wird vom Rheumatologen gestellt und stützt sich auf Befunde der körperlichen Untersuchung und laborchemischen Veränderungen. 

Der Diagnose eines SLE schließen sich zahlreiche apparative Untersuchungen an, um das Ausmaß der Erkrankung (insbesondere die Beteiligung von Herz, Lungen und Nieren) zu beurteilen.

Labor

  • Autoantikörper mit Nachweis von antinukleären Antikörpern (ANA) und anti-Doppelstrang-DNA (anti-dsDNA) Antikörpern
  • Erniedrigte Komplementfaktoren C3 und C4
  • Erniedrigte Anzahl weißer Blutzellen (Leukopenie, Lymphopenie) und der Blutplättchen (Thrombopenie)
  • Hypergammaglobulinämie
  • Erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit

Therapie

Eine komplette Heilung des SLE ist bislang nicht möglich. Durch kontinuierliche Medikamenteneinnahme können die Beschwerden bei den meisten Patienten jedoch langfristig zurückgedrängt werden und es wird ein Fortschreiten der chronischen Gewebeschädigungen verhindert.
In Abhängigkeit vom Verlauf der Erkrankungen kann auf nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Hydroxychloroquin, Cortison-Präparate oder Immunsystem-hemmenden Medikamente (Immunsuppressiva) wie Azathioprin, Methotrexat, Mycophenolat Mofetil oder Cyclophosphamid zurückgegriffen werden. Ergänzend steht Patienten mit schweren Verlaufsformen  des SLE seit kurzem ein komplett neuartiges (biologisches) Medikament zur Verfügung (Benlysta®). Bei fehlendem Ansprechen auf konventionelle Therapien sind experimentelle Therapiemaßnahmen möglich, z.B. B-Zell-Depletion, Plasmazelldepletion mit Proteasominhibitoren, Plasmapherese oder eine Hochdosis-Chemotherapie mit anschließender Transplantation hämatopoetischer (blutbildender) Stammzellen (autologe Stammzelltransplantation).
Therapeutische Neuentwicklungen aus der klinischen Forschung werden im Rahmen klinischer Studien untersucht. Interessenten können sich gerne an unser Studienteam der Abteilung für Neue Therapien wenden.

Forschung

Die Klinik für Rheumatologie und Klinischen Immunologie ist ein deutschlandweit führendes Zentrum auf dem Gebiet der Lupusforschung. In enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin,das ebenfalls auf dem Charité Campus Mitte angesiedelt ist, engagieren sich viele Ärzte, Wissenschaftler und Doktoranden an der Erforschung dieser Erkrankung.

Ziel ist es, durch ein besseres Verständnis der Krankheitsmechanismen neue Therapieansätze zu entwickeln, um den Patienten zukünftig wirksamere und verträglichere Behandlungsmethoden anbieten zu können. Forschungsschwerpunkte sind zudem die gezielte Löschung des autoimmunologischen Gedächtnisses und die Identifizierung von neuen Markern, die eine besseren Früherkennung und Verlaufsbeurteilung der Erkrankung möglich machen.